Geschlagen vom Wetter

Geschlagen vom Wetter,
geschunden von Kälte und Hitze,
voller Beulen und Falten,
aber ungebrochen
im Willen bleiben.
In die Erde gezwängt,
im Dunkel gefangen.
Doch dann,
von der Sonne entdeckt,
bricht Leben zum Licht auf.
Kiesel
handeln und leiden,
sind Täter und Opfer
in wechselndem Rollenspiel,
aufreibende Weggefährten
wie wir.
Unendlich stark die Trägheit
der Erde.
Unendlich stet das Kommen
des Wassers.
Im ewigen Spiel der Gezeiten
unerschöpfliche Fülle
von Farben und Formen.
Bis ein Berg im Meer versinkt,
hört nicht auf
Heben und Senken,
Bleiben und Gehen,
Reißen und Ruhen.
*
(Volker Göhrum 1984)